31.01.2021
Ein ständiges Bergauf und Bergab
Rema, die Drillings-Mama
Am 23. Jänner brachte Rema, wie auch schon im vergangenen Jahr, Drillinge zur Welt. Während letztes Jahr die Geburt beobachtet wurde und die beiden verstoßenen Lämmer, Emmi und Luz, gerettet werden konnten, hat Rema diesmal nachts abgelammt.
… da waren’s nur noch Zwei
Wie auch im vergangenen Jahr, genügt Rema ein Lamm. Somit mussten wir in der Früh leider ein Lamm tot auffinden. Dieses, sehr große, Lamm wurde entweder schon tot geboren bzw. könnte bei der Geburt gestorben sein, oder ist kurz darauf erstickt, da Rema diesem Lamm die Atemwege nicht von der Fruchtblase befreit hatte.
Zoe, das Sorgenkind
Ein zweites Lämmchen, Zoe, war relativ trocken und aktiv, wurde allerdings von Rema dann auch verstoßen. Wir versorgten Zoe daher mit Biestmilchersatz, der uns das Jahr zuvor schon gute Dienste erwiesen hatte und richteten ihr ein gewärmtes Plätzchen im Stall ein. Obwohl sie nicht ganz verstand, dass sie zum Trinken den Mund aufmachen muss, saugte sie nach dem Einführen des Saugers ganz brav. Sie war aufgeweckt, lief uns nach und alles schien noch einmal gut gegangen zu sein.
In ihrer ersten Nacht wollte sie dann aber nicht mehr wirklich trinken. Sie konnte nicht mehr von selbst aufstehen und auch im Stehen und Gehen war sie steifer und unkontrollierter als am ersten Tag. Sie zog, zur besseren Beobachtung, also in unsere Küche. Da sich am nächsten Tag keine Verbesserung zeigte, brachten wir sie zu einer Tierärztin. Nachdem wir sie auf Empfehlung dann mit einer Spritze fütterten, schien es am Abend nach der Behandlung wieder bergauf zu gehen.


Schon am übernächsten Tag ging es ihr leider wieder schlechter. Obwohl sie gut trank und auch keine Verdauungsprobleme zu haben schien, verlor sie an Gewicht und Koordination. Wir tippten auf Weißmuskelkrankeit - einer Degeneration der Muskulatur eventuell behandelbar mit Selen. Also, wieder ab zum Tierarzt.
Dieser konnte sich auch nicht wirklich einen Reim aus ihren Symptomen machen. Guter Appetit, aber sonst schlechter Zustand. Das passte nicht zusammen. Er behandelte Zoe also sehr breit und verabreichte ihr auch Selen.
Die Behandlung schien Wirkung zu zeigen. Zoe wurde wieder fitter und bewegte sich wieder mehr und koordinierter, auch wenn sie es nie von selbst auf die Beine schaffte. Ab Donnerstag ging es aber wieder schnell bergab und am Abend kamen auch noch Krampfanfälle zu ihren Symptomen hinzu. In der Nacht auf Freitag wollte sie dann auch nicht mehr viel trinken und als ihre Krämpfe am folgenden Morgen noch schlimmer geworden waren, beschlossen wir, sie von ihrem Leiden zu erlösen.
Die Entscheidung war keine leichte. Theoretisch hätten wir sie nochmal zu einem Tierarzt bringen können. Immerhin waren wir von Schlagworten wie “natürlich” und “wirtschaftlich” sowieso schon weit weg. Trotzdem wollen wir, dass unsere Tiere ein gutes Leben führen und nicht nur am Leben gehalten werden. Mit jedem Tag wurde der Unterschied zwischen Zoe und ihrem Bruder Zorro, einem gesunden und glücklichen Lamm, allerdings ersichtlicher.

Zorro, der schwarze Blitz
Denn auch bei Zoes Bruder ging es bergauf und bergab - allerdings im positiven Sinne. Zorro saust über die Weide, katapultiert sich mit allen Vieren gleichzeitig in die Luft und spielt mit Tresis knapp zwei Wochen älteren Lämmern, Gwen und Gustav. So sollen glückliche Lämmer leben und gedeihen dürfen. So und nicht anders.
